Seminar
Dmitri Schostakowitsch
SS 1999
[Weimar, Musikhochscule]
Arbeitsplan und Material
1. | Einführung | |
2. | Stilistik - Die neue Sachlichkeit | |
R.1 | Die Erste Symphonie | |
3. | Schostakowitsch und der Avantgardismus | |
Die Zweite Symphonie | ||
R.2 | Vierte Symphonie, Satz 1 | |
4./5. | Oper in der Sowjetunion - Die Lady Macbeth op. 29 | |
Dramaturgie, Gesellschaftsbezug, Kritik | ||
R.3 | Analysen (ausgewählte Szenen) | |
6./7. | Sozialistischer Realismus | |
R.4 | Die Prawda-Kritik und der Begriff des Formalismus | |
R.5 | Die Fünfte Symphonie | |
Zur Entstehung und Charakteristik der Siebten Symphonie | ||
8. | Kammermusik mit Klavier | |
R.6 | Schostakowitschs Klaviertrio e-Moll op. 67 | |
9. | Klaviermusik | |
R.7 | Die Präludien und Fugen op. 87 - Bach-Epigonalität? | |
10. | Das Streichquartett | |
R.8 | Streichquartett Nr. 8 op. 110 - Bekenntnismusik | |
11. | Konzertschaffen | |
R.9 | Das Cellokonzert Nr. 1 op. 107 | |
12. | Vokalsymphonie | |
R.10 | Die Vierzehnte Symphonie - Symphonie oder Orchesterliedzyklus? | |
13. | Der späte Schostakowitsch | |
R.11 | Streichquartett Nr. 15 op. 144 | |
14. | Schostakowitsch, 10. Symphonie |
Beschreibung
Schostakowitsch ist im allgemeinen Bewußtsein vorrangig als Symphoniker präsent und gilt (sicher zu Recht) in diesem Sinne als führender 'symphonischer' Komponist des 20. Jahrhunderts, etwa neben Gustav Mahler, Karl Amadeus Hartmann oder neuerdings Krzysztof Penderecki. Doch war Schostakowitsch auch Kammermusik-, Opern- und Filmkomponist. Ferner wird man feststellen, daß Schostakowitschs Bedeutung keineswegs zu allen Zeiten durchgängig unumstritten war. Theodor W. Adorno schrieb in der Philosophie der neuen Musik im Vorbeigehen über diesen Künstler, und zwar in einem Kontext, der von komponierenden Dilettanten handelt. Mögen solche Urteile mittlerweile auch als überwunden gelten dürfen: zu fragen wäre dennoch danach, unter welchen geistes- und kompositionsgeschichtlichen Bedingungen sie gefällt werden konnten.
Im Mittelpunkt des Seminars wird die Beschäftigung mit den Symphonien Schostakowitschs stehen, ohne allerdings die kammermusikalischen Werke auszuschließen (Schostakowitschs Streichquartettkompositionen sind schon zahlenmäßig von kaum geringerem Gewicht als sein symphonisches Schaffen). Auch wird der Opernkomponist Schostakowitsch zu seinem Recht kommen. Die Analysen zielen hierbei nicht nur auf kompositorische Neuerungen (oder gegebenenfalls Traditionsbeziehungen), sondern sie sollten sich auch für gesellschaftliche, im engeren Sinne politische Begleitumstände interessieren. Die stalinistische und nachstalinistische Sowjetunion, speziell der Zweite Weltkrieg, geben diesbezüglich einen auch für Kunst und Musik relevanten Rahmen ab.
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Wolfgang Krebs