Vorlesung (mit angeschlossenem Seminar)

Richard Strauss' späte Werke

SS 2015
[Nürnberg, Hochschule für Musik, ab Montag, 16. März 2015, 13-14.30 Uhr, Raum 345]

Arbeitsplan

 

Beschreibung

Richard Strauss’ späte Werke sind nicht ausschließlich, aber schwerpunktmäßig Opern. Die Lieder der Spätphase, das Oboenkonzert und die Metamorphosen sollten dennoch nicht außer Betracht bleiben. Es geht meiner Veranstaltung darum, Strauss’ Schaffen in der Zeit nach 1920, das häufig Anlass zu heftiger Kritik gab, in den Zusammenhängen der Musikentwicklung der ersten Jahrhunderthälfte zu verstehen. Die Moderne seit 1890, an der Strauss mit "Salome" oder "Elektra" selbst noch Anteil hatte, zerfiel um 1918: Strauss war keineswegs der Einzige, der den Weg der Atonalität und Dodekaphonie ablehnte, ohne andererseits, wie etwa Ravel, neoklassische Konzepte als neue Modernität des Komponierens akzeptieren zu können. Gleichwohl gibt es überraschende Gemeinsamkeiten zwischen Strauss und den ›fortschrittlichen‹ Komponisten der zwanziger und dreißiger Jahre, die anhand konkreter Beispiele aufgezeigt werden sollen.

Die Veranstaltung setzt meine Vorlesung "Die Bühnenwerke von Richard Strauss" aus dem Wintersemester 2014 nicht voraus. Notwendige Kenntnisse der Vorgeschichte werden zusammenfassend vermittelt. Der Schwerpunkt fällt auf die Erarbeitung von Werkkenntnis, wobei Kenntnis auch besagt, dass das einzelne Werk einem Vergleich mit anderen Werken um 1920-1950 ausgesetzt wird, ohne es – wie häufig zu lesen – ausschließlich in einen epigonalen Gegensatz zu Neoklassik und Zwölftontechnik zu bringen.

 


 


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Wolfgang Krebs