Vorlesung

Atonalität und Zwölftontechnik in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts

WS 1997/1998
[Frankfurt/Main, Universität]

Arbeitsplan und Material

1.Einführung - Atonalität und die abendländische Tradition
2.Wege der Überschreitung der harmonischen Tonalität
3.Schönbergs Weg zur Atonalität
4.Skrjabin zwischen Tonalität und Atonalität
5.Neue Formen von Tonalität im frühen 20. Jahrhundert
6.Atonalität und das Formproblem
7.Atonalität und Expression(ismus)
8.Atonale Musikdramatik
9.Zwölftontechnik - Vorgeschichte, Theorie
10.Zwölftontechnik - Die Praxis
11.Reflexe der atonalen Moderne in Literatur und Musikphilosophie
12.Atonalität, Tonalität, Musiktheorie in den 30er Jahren
13.Der späte Alban Berg - Ausblick: Musik nach 1945

 

Beschreibung

Atonalität und Zwölftontechnik brauchen sich heute nicht mehr in ihrem Kunstcharakter auszuweisen. Die Polemiken um sie sind längst im Rückgang begriffen. Atonales Komponieren ist zu einem Teil der Musikgeschichte geworden, welches von den einen begrüßt wird, während sich die anderen damit abgefunden haben. Daß jedoch unabhängig hiervon atonale Kompositionstechniken nach wie vor nicht auf besondere Gegenliebe des Durchschnitts der Musikhörer stoßen, belehren die notorisch mäßig besetzten Zuhörersäle der Konzertaufführungen, die solche Werke in ihr Programm aufnehmen.

War der Übergang zur Dodekaphonie ein Irrweg - wie Martin Vogel meinte? Oder die Konsequenz einer musikgeschichtlichen Entwicklung, als die sie Schönberg darstellte? Die Vorlesung wird sich mit diesen Fragen, aber auch mit den Bedingungen und Begleiterscheinungen der Atonalität Arnold Schönbergs und seiner Schüler befassen. Es hieße indes den historischen Sachverhalt verkürzen, wollte man Atonalität und Zwölftontechnik ausschließlich mit den Namen Schönbergs, Bergs und Weberns verbinden. Darum wird auch der Beitrag Skrjabins, Bartoks, Kreneks und anderer Komponisten, ferner derjenige J. M. Hauers zur Sprache kommen. Das Verhältnis zwischen Atonalität und Expressionismus bedarf der besonderen Reflexion.

Schließlich aber sollen die um 1910 tonal schreibenden Komponisten nicht außer Betracht bleiben. In mancherlei Hinsicht zählen auch Gustav Mahler, Richard Strauss oder Max Reger zur "atonalen" Moderne.

 


 


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Wolfgang Krebs